Von Sondermaschinenbau bis Digitalisierung: Neue Wege in ungewissen Zeiten – Blog #8

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2020 begann mit einem Knall, oder eher etwas Deutlichem und Lautlosem: Corona.

Wenn Corona überhaupt etwas Gutes hatte, dann die Zeit zuhause und vor allem die Möglichkeit, ein großes Projekt anzugehen. Das war es dann aber auch schon. Dank Grenzschließungen war ich zuhause „eingesperrt“ und verbrachte meine Zeit im Homeoffice oder in Kurzarbeit. Für viele mag das unbegreiflich sein, aber ich hätte viel lieber die Zeit mit meinen Kolleg:innen auf der Arbeit verbracht, statt mich damit zu beschäftigen, wie weit ich wann und wo gehen darf und mit wem… Aber ich schweife ab, dieses Problem hatten wir ja alle.

Da die Industrie nun erst einmal deutlich zurückgefahren wurde, ging natürlich auch die Belastung auf unser altes ERP-System merklich zurück. Viele andere Dinge schwirrten mir im Kopf herum, aber an einem der wenigen Tage vor Ort im Büro kam mir dann die Idee, dass eigentlich nun der perfekte Zeitpunkt für eine Systemumstellung wäre.

Ich war mit dem neuen KonTec-System bei weitem noch nicht dort, wo ich es haben wollte. Ehrlich gesagt, war das Grundsystem noch immer unangetastet. So stellte sich die Frage, wie weiter vorgehen.

Das Einfachste zu dem Zeitpunkt war es, das Grundsystem 1:1 zu übernehmen und die Daten aus dem alten System zu migrieren. Was sich wie ein einfacher Plan anhörte, war dann doch erst einmal schwieriger als gedacht. Das Altsystem, dessen Name auf ein Organisationstalent schließen ließ, war einfach nur ätzend. Der Support, wie auch die Jahre zuvor, war nicht hilfreich und so begann erst einmal eine Systemarchäologie. Es ist frustrierend zu sehen, dass manche Hersteller den Zugriff auf die eigene Datenbank rigoros verweigern, aber das wurde zum Glück irgendwann ein lösbares Problem.

Ziel war es, sämtliche Daten – sei es Artikel, Kundendaten, Projekte, Dokumente etc. – in das neue System zu überführen. Mein Datenbankwissen zu der Zeit war auch eher nur rudimentär und so begann das erste Projekt eigentlich damit, mir so viel Wissen wie möglich darüber anzueignen. Über Excel und ODBC begann ich also erstmal, aus dem Altsystem alle möglichen Tabellen zu extrahieren und in Kleinarbeit alle Tabellen zu sortieren, die notwendigen Felder zu identifizieren und die Verbindungen zu Fremdschlüsseln herzustellen.

Der Prozess dauerte letztendlich mehr als eine Woche, auch bedingt durch die Arbeit über VPN und einer privaten 6000er DSL-Leitung, die das Ganze nicht wirklich beschleunigte.

Was kommt schlussendlich dabei heraus? Mehr als 200 Tabellen, eine Excel-Datei und ein Verknüpfungsdiagramm – heute würde ich es wohl eher ein Klassendiagramm nennen.

Somit war ein kleiner Schritt des ambitionierten Projektes getan, und der nächste Schritt sollte nur noch auf das passende Wochenende warten.